Jakob Gieße weiter auf Erfolgskurs: Steigerung auf 2:26,41 min über 1000 m

Jakob Gieße läuft in Siegburg die nächste Bestzeit (Foto: Marco Stausberg)
Jakob Gieße läuft in Siegburg die nächste Bestzeit (Foto: Marco Stausberg)

Schon die neue 800 m - Bestzeit von 1:51,85 am 22. August in Dortmund ließ darauf schließen, dass Jakob Gieße eine weitere persönliche Bestzeit im Visier hat.  Nämlich über 1000 m. Beim stark besetzten Läuferabend in Siegburg rückte er seine Bestzeit auf dieser Distanz deutlich von 2:28,22 auf schnelle 2:26.41 Minuten. Das war Rang zwei, nur knapp geschlagen vom Luxemburger Bob Bertemes (Celtic Diekirch) der mit der Siegerzeit von 2:26,32 Minuten neun Hundertstel schneller war. Auf Rang drei folgte Martin Laskowski vom USC Bochum mit 2:27,08.

 

Man muss schon weit in der LGV-Bestenliste zurückblättern, um eine schnellere 1000 m - Zeit eines Athleten aus der Region zu finden.  Auf Rang 1 steht nach wie vor Marc Kowalinski, der am 17.07.2004, damals noch für die LGV startend, mit 2:22,04 min., als er damals keinen Geringeren als Karl Fleschen als Rekordhalter ablöste. Fleschen lief am 16.09.73 in Bonn 2:22,4 Minuten, sage und schreibe also vor 47 Jahren. Der Mehrener war damals ganze 18 Jahre alt. Später konzentrierte Karl Fleschen sich auf 1500 m und anschließend auf längere Strecken. Zum 1.1.1977 wechselte  er nach Leverkusen, wo er zahlreiche große Erfolge feiern konnte.

 

Vor Jakob Gieße stehen in der „ewigen“ LGV-Bestenliste  außer Kowalinski und Fleschen nur noch Jussi Udelhoven (1984: 2:25,42 in Köln), Carlo Schuff (2000: 2:26,21 in Luxemburg) und Lars Haferkamp (1999 2:26,24 in Wetzlar). Aber für Jakob gibt es sicher noch Steigerungspotential,  zumal er vor Siegburg noch über kaum Rennerfahrung über die zweieinhalb Stadionrunden verfügte. An sein letztes Rennen über diese Strecke kann er sich noch gut erinnern. 2017 lief er die Strecke in Saarbrücken in 2:28,22.

 

Eigentlich wollte ich meinen Beitrag überschreiben  „Perfektes Rennen für Jakob Gieße“. Gut, dass ich seine Kommentare zum Rennverlauf abwartete. Es war ganz das Gegenteil von einem optimalen Rennverlauf. Denn Jakob war wohl oder übel sein eigner Tempomacher, weil die Konkurrenten zu keiner Absprache bereit waren. Schade. Aber ich kenne derartige Situationen aus meiner langjährigen Trainererfahrung. Jakob hat das Beste daraus gemacht, war auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und darf auch stolz darauf sein.

 

Heinz Reifferscheid

 

Fotos von Marco Stausberg