Ein beachtlicher Teil der Langstrecken-Weltelite traf sich am 16. Februar 2020 beim „Mitja Marato de Barcelona“ auf der Halbmarathon-Distanz. Den Takt an vorderster Front gaben wie so oft die Läufer aus Ostafrika vor. Es gewann der Kenianer Victor Chumo in pfeilschnellen 59:58 Minuten. Aber auch die deutschen Langstrecken-Asse überzeugten auf der ganzen Linie.
Schnellster DLV-Athlet war Amanal Petros, wie Samuel Fitwi gebürtiger Eritreer, im Trikot des TV Wattenscheid. Der Schützling von Meistertrainer Tono Kirschbaum hatte sich bereits vor einigen Wochen auf der Marathondistanz mit 2:10:30 Stunden für die Olympischen Sommerspiele in Tokio qualifiziert. Petros erreichte das Ziel nach 62:18 Stunden. Praktisch auf Sichtweite dahinter folgte bereits LGV Ausnahmetalent Samuel Fitwi mit seinen stärksten deutschen Konkurrenten. Simon Boch (Regensburg) lag schlussendlich nur drei Sekunden vor Samuel (16. in 1:02:33 h) im Ziel. Der junge LGV-Läufer konnte seine Bestzeit um mehr als zwei Minuten steigern und nahm damit Achim Bourmer (LG Kreis Ahrweiler) den seit 1992 bestehenden Rheinland-Pfalz-Rekord (1:03:50 h) ab.
Barcelona war für die DLV-Langstreckler ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu den Europameisterschaften, die vom 16. - 20. August in Paris ausgetragen werden.
Dort gibt es auch einen Teamwettbewerb auf der halben Marathondistanz.
Die Qualifikationsleistung von 63:50 h unterbot Samuel sehr deutlich. Ein Start über die Halbmarathondistanz ist in Paris aber eher unwahrscheinlich. Der Fokus dieses Jahr liegt laut Aussage von
Trainer Yannik Duppich doch eher auf der 5000 m Distanz. Die DLV Auswahl überzeugte auf ganzer Linie, denn vier weitere Athleten unterboten ebenfalls die EM-Norm: Philipp Pflieger (1:02:50 h),
Tobias Blum (1:03:19 h), Konstantin Wedel (1:03:28 h) und Simon Stuetzel (1:03:29 h).
Übrigens gab es parallel zu Barcelona einen weiteren großen internationalen Halbmarathon in Verona, den der Kenianer Joel Maina Mwangi in 1:00:40 Stunden für sich entschied. Bester Europäer war hier Sandro Moen aus Norwegen in 1:01:28 Stunden, während der 2019 stärkste deutsche Marathoni Arne Gabius (Bottwartal) mit 1:03:25 Stunden auf Rang sieben sein gestecktes Ziel nicht ganz erreichte. Das Fernduell der deutschen Langstrecken-Asse ging also zu Gunsten der Barcelona-Starter aus.
Nach einer Regenerationsphase geht es für Samuel fast übergangslos in die Vorbereitung auf die Bahnsaison. Ob er bei der Cross DM am 07. März 2020 in Sindelfingen startet, steht noch nicht fest.
Ergebnisliste: https://edreamsmitjabarcelona.com/resultados/2020/?pagina=0
Volksfreund Artikel: https://www.volksfreund.de/sport/laufen/samuel-fitwi-lg-vulkaneifel-mit-rheinland-pfalz-rekord-zur-em-norm_aid-49009631
Artikel: Heinz Reifferscheid
