Johannes Frings wird 80 Jahre alt

Ein Leben für die Leichtathletik
Üdersdorfer Johannes Frings ein Achtziger
Sein Lieblingssportgerät: Der Diskus

 

Geht es aktuell um Leichtathletik in der  Vulkaneifel, stößt man zwangsläufig auf die neue Hochphase der Langstreckenläufer um Yannik  Duppich (Zweiter LGV-Vorsitzender und Spitzenläufer auf vielen Distanzen), oder den jungen aus Eritrea geflüchteten Überflieger Samuel Fitwi Sibhatu, der das Laufen in der  Eifel bei Trainer Willy Oelert erlernte. Denn die Zeiten, als die  Werfer um den Dauner Henning Nickenig  das Aushängeschild und Rückgrat der regionalen Leichtathletik bildeten, liegen einige Jahrzehnte zurück, sind aber noch nicht in Vergessenheit geraten.

 

Eine herausragende Persönlichkeit aus dieser „Szene“ ist zweifelsohne Johannes  Frings aus Üdersdorf, der am 26. Januar 2018 seinen 80. Geburtstag feiern kann. Auch alte Weggefährten aus glanzvollen alten Zeiten werden zu den Gratulanten zählen. Denn es gibt nur ganz wenige, die das Leichtathletikgeschehen in der Vulkaneifel so geprägt haben wie Johannes Frings: Zunächst als erfolgreicher Diskuswerfer (vielfacher Landesmeister, Deutscher Vizemeister 1980 in der Klasse M 40), dann später als Multifunktionär:  Übungsleiter, Trainer, Abteilungsleiter im TuS Daun, LGV-Vorsitzender und schließlich, nachdem 1998 eine schwere Herzerkrankung den ehemaligen Direktor in Diensten der damals noch eigenständigen  Dauner Volksbank in den Ruhestand zwang, das Comeback mit vielen sportlichen Ehrenämtern, zu denen auch der Vorsitz im LA-Kreis Vulkaneifel zählte.  Als langjähriger Schatzmeister der LGV führte er diese über seine vielfältigen Verbindungen mehrfach aus finanziellen Krisen. Ohne sein erfolgreiches Engagement hätte die LGV, die ihrem Goldjubiläum am Jahresende 2022 entgegensieht,  kaum überlebt.

Gelungener Spagat zwischen Beruf und Sport

 

Sportliche Ambitionen und eine höchst verantwortungsvolle berufliche Tätigkeit unter einen Hut zu bringen, das war gewiss nicht immer einfach für Johannes  Frings, der als 15jähriger  in seinem Heimatort Mülheim-Kärlich zur Leichtathletik fand und dort schon bald zum Abteilungsleiter aufstieg. Sein Weg führte über die berufliche Tätigkeit im genossenschaftlichen Banken-Prüfdienst in die Vulkaneifel– und damit auch zu Ehefrau Mechthild nach Üdersdorf , welche fortan die vielen beruflich bedingten  Reisen  und dazu die sportlichen Ambitionen ihres Mannes mit  bewundernswerter Geduld „ertrug“. Rückblickend glaubt  J. Frings, mit den 50.42 m, auf die er die runde Scheibe erst  mit 39 Jahren, also im Herbst seiner aktiven sportlichen Karriere, endlich über die ersehnte 50m-Marke hinaus beförderte, sein sportliches Potential wegen vieler anderer Verpflichtungen nie ganz ausgeschöpft zu haben.

 

Frings war in seiner Aktivenzeit übrigens keineswegs der regionale Herrscher in der Diskusszene. Sein Trainingsgefährte im TuS 05 Daun und Deutscher Junioren-meister Henning Nickenig, gefördert vom unvergessenen Leichtathletik-Pionier Peter Tourmo,  war ihm (fast) immer ein Schritt voraus. Nickenig hält noch heute den 1967 aufgestellten Kreis- und Bezirksrekord mit 53,54 m. Außerdem bauten die Beiden damals  auch noch selbst einen neuen Konkurrenten auf, nämlich Alois Otten aus Mückeln, der  1968 mit 49,62 m an der 50-Meter-Marke kratzte und dem etablierten Erfolgsduo mehrmals im Wettkampf das Nachsehen gab.  Eine Erfolgsgeschichte ganz besonderer Art.

 

Und so geht Johannes Frings nun als 80jähriger  weniger  als „Diskuslegende“ in die Annalen  ein, sondern  mehr noch  als Multifunktionär und einer der treibenden Kräfte für die über Jahrzehnte überaus erfolgreiche Leichtathletik in der Vulkaneifel. Kein Wunder, dass Frings bereits mit zahlreichen Ehrungen bedacht wurde, wozu auch die Goldene Ehrennadel des Landessportbundes und des Deutschen Leichtathletik- Verbandes gehören.

 

Auch heute noch  pflegt  Johannes Frings die  regelmäßigen Kontakte zur „Alten Garde“ der Leichtathleten in der  Vulkaneifel,  zu der neben Professor Waldemar Hartmann, Walter Häser und Rolf Haferkamp auch ich gehöre.

 

 

Heinz  Reifferscheid