Rolf Haferkamp als LGV-Vorsitzender verabschiedet

Rolf Haferkamp (re.) im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Leichtathletik-Kreises  Vulkaneifel, Peter Schumacher
Rolf Haferkamp (re.) im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Leichtathletik-Kreises Vulkaneifel, Peter Schumacher

(Gerolstein 14.03.15). Fünfzehn Jahre lang leitete Rolf Haferkamp die Geschicke der LG Vulkaneifel. 2000 hatte er die Nachfolge des LGV-Mitbegründers Christoph Müller angetreten. Nun freute sich der 73jährige darüber, dass er in der LGV-Jahresversammlung den Vorsitz in jüngere Hände weitergeben konnte. Anlass für eine kleine Rückschau auf die „Regentschaft“ von Rolf Haferkamp mit vielen Höhepunkten, aber auch so manchen Rückschlägen begleitet.

Dem Sport war Rolf Haferkamp seit Jugendzeiten verbunden. Zur Leichtathletik aber kam der seit 2006 pensionierte ehemalige stellvertretende Direktor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aber erst 1988 über die Kinder Lars und Maren, die er zu den Wettkämpfen begleitete und später auch mehrere Jahre die Trainerfunktion wahrnahm. Lars zählte in Jugend- und Juniorenjahren zur nationalen Spitze auf den Mittel- und Langstrecken und lief zu vielen DM-Medaillen, dabei mehrmals Gold mit den mittlerweile „legendären“ LGV-Teams im Zeitraum zwischen 1995 und 2005, damals nach dem Namenssponsor „Gerolsteiner LGV“ benannt. Unter anderen gehörten Marc Kowalinski, Michael May und Carlo Schuff dazu. Es war die erfolg-reichste Zeit in der mittlerweile 42jährigen LGV-Historie, an die auch Rolf Haferkamp – immer mittendrin im Geschehen – sehr gerne zurückblickt. Wie auch an die vielen LGV-Trainingslager, die er begleitete.


Wirken am liebsten im Hintergrund

Es spricht für die Beharrlichkeit und Zuverlässigkeit von Rolf Haferkamp, dass er der heimischen Leichtathletik und der LGV auch verbunden blieb, als die Kinder aus dem Haus waren und Sohn Lars 2005 zum TV Refrath wechselte. Rolf Haferkamp unter- richtete am GSG Mathe und Physik, aber später wurde zu seinem „Spezialfach“ der IT-Bereich – und das sollte auch der Leichtathletik noch lange sehr nützlich sein. Kaum eine Veranstaltung, bei der er nicht im Hintergrund wirkt: Am PC im Wett- kampfbüro bei der Auswertung. Bei den vielen kleinen und auch großen Veranstaltungen, dies nunmehr seit mehr als ein Vierteljahrhundert, ist er nach wie vor kaum wegzudenken. Dabei behält er auch die nötige Ruhe und Übersicht, wenn es dann mal unter Zeitdruck hektisch zu werden droht.

LGV-Vorsitzender wollte Rolf Haferkamp eigentlich nie werden, denn er mochte es noch nie, Im Rampenlicht zu stehen. Lieber wirkte er im Hintergrund. Aber er sagte aller Bedenken zum Trotz nicht nein, als es mangels Alternativen Anfang 2000 galt, die Verantwortung für die LGV zu übernehmen. Leicht war die Führung der LGV über die 15 Jahre längst nicht immer, denn Turbulenzen waren keine Seltenheit. Rolf Haferkamp blieb der ruhende Pol in stürmischen Zeiten Dass die LGV im November 2012 ziemlich untypisch ihr 40-jähriges groß feierte, hatte nicht zuletzt den Hintergrund, dass nur noch wenige an ein „Überleben“ bis zum Goldjubiläum glaubten. Aber hier gilt: „Totgesagte leben länger“. Andererseits ist es so, dass eine aus mehreren Vereinen bestehende Wettkampfgemeinschaft selten so ein stattliches Alter erreicht. Nicht zuletzt auch ein Verdienst von Rolf Haferkamp. Im Bereich des LVR kann nur die LG Sieg auf eine noch längere Lebensdauer aufweisen.

Wenn Rolf Haferkamp nicht gerade seinem (weiteren) Hobby als Amateurfunker nachgeht – die vielen Antennen rund ums Haus am Altersruhesitz in Oberstadtfeld zeugen davon – oder sich auf Wanderschaft bei der Suche nach Orchideen befindet, ist er mit großer Wahrscheinlichkeit mit der LGV-Homepage oder der Kreis- und LGV-Statistik beschäftigt. Das möchte er auch gerne weiterhin tun, sodass er mit seiner Fachkompetenz der heimischen Leichtathletik hoffentlich noch einige Jahre zur Verfügung stehen wird. Jetzt aber ist der Zeitpunkt, wo es Rolf Haferkamp für seine großen Verdienste um die Leichtathletik in der Vulkaneifel zu danken gilt. Verbunden mit allen guten Wünschen natürlich für den Nachfolger an der LGV-Spitze, nämlich Simon Fischer und dessen „Vize“ Yannik Duppich, beides noch junge aktive Läufer und im SV Gerolstein beheimatet. Eine drastische „Verjüngungskur“ zwar, aber auch eine, auf die Rolf Haferkamp schon ziemlich lange vergeblich gewartet hatte.

Heinz Reifferscheid (1972 Mitbegründer der LGV, heute Vorsitzender des VfL 09 Jünkerath)

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